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Google verschiebt den Cookie-Bann
25.06.2021 Google knickt ein - vorerst: Der Konzern hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass er den Bann von Werbe-Cookies in seinem Browser Chrome bis Ende 2023 aufschiebt. Die Branche benötige für die Anpassung der Geschäftsmodelle mehr Zeit. Marketingverantwortliche sollten sich dennoch jetzt schon für die Post-Cookie-Ära wappnen.
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Anfang 2020 hatte Google angekündigt, dass es innerhalb von zwei Jahren keine Werbe-Cookies mehr in seinem Browser Chrome unterstützen wollte. Stattdessen arbeitet der Konzern unter dem Projektnamen 'Privacy Sandbox'
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Mehr als 30 Vorschläge lägen bereits vor, einer lautet: Der Browser soll künftig eigenständig Informationen zu Kauf- und Lesegewohnheiten der Nutzer erfassen, statt diese Informationen in Werbeprofilen im Netz zu sammeln. Dieser Plan stieß jedoch auf große Kritik: Konkurrenten fürchteten, von den Nutzerdaten abgeschnitten zu werden, auch Bürgerrechtler und Wettbewerbshüter schlugen Alarm. Sie werfen dem Konzern vor, damit sein eigenes milliardenschweres Werbegeschäft bevorzugen zu wollen.
Ganz vom Tisch sind die Cookie-Bann-Pläne jedoch nicht. Vinay Goel erklärt im Blog, dass Google weiter an seinen Zielen festhalte. "Obwohl es bei dieser Initiative beträchtliche Fortschritte gibt", so Goel, sei klar geworden, dass im gesamten Ökosystem mehr Zeit benötigt wird, um die Geschäftsmodelle anzupassen. "Wir wollen weiterhin gemeinsam mit der Web-Community an stärker datenschutzorientierten Konzepten für Schlüsselbereiche arbeiten", schreibt der Google-Manager. Und: "Durch die Bereitstellung von datenschutzfreundlichen Technologien können wir als Branche dazu beitragen, dass Cookies nicht durch alternative Formen des individuellen Trackings ersetzt werden, und das Aufkommen von verdeckten Ansätzen wie Fingerprinting verhindern."
Marketingverantwortliche sollten sich über den Aufschub jedoch nicht zu früh freuen, meint Konrad Feldman
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