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Lebensmittelindustrie: Zwei von drei Unternehmen nutzen digitale Anwendungen

27.03.2019 Lebensmittel aus dem 3D-Drucker, intelligente Verpackungen zur Überprüfung der Haltbarkeit und die digitale Rückverfolgung der Produkte vom Teller bis zum Acker - bereits in zehn Jahren soll sich die Lebensmittelindustrie radikal verändert haben. Das meint zumindest die Mehrheit der in einer Expertenumfrage befragten Unternehmen aus der Ernährungsindustrie.

 (Bild: botobjects.com)
Bild: botobjects.com
Laut einer Umfrage des Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser prognostizieren zwei Drittel der Unternehmen (68 Prozent) eine hundertprozentige Rückverfolgbarkeit bis zum Warenursprung dank digitaler Technologien wie Big Data oder Blockchain. Auch Lebensmittel in der Losgröße 1 (individuell für den Verbraucher produziert) sehen zwei Drittel (65 Prozent) als verbreitetes Szenario im Jahr 2030. Knapp jedes zweite Unternehmen meint, dass der Verbraucher mittels intelligenter Lebensmittelverpackungen die Haltbarkeit überprüfen kann (46 Prozent). Sieben von zehn Unternehmen (70 Prozent) sehen aktuell die Digitalisierung als große Herausforderung für die Ernährungsindustrie. Hohe Lohn- und steigende Produktionskosten (76 bzw. 74 Prozent), der zunehmende Marktwettbewerb (76 Prozent), steigende Verbrauchererwartungen und der Fachkräftemangel (je 73 Prozent) werden noch häufiger genannt.

84 Prozent sehen Digitalisierung als Chance

Der Umfrage zufolge schätzt die große Mehrheit der Ernährungsindustrie (84 Prozent) die Digitalisierung zwar als Chance ein, allerdings sehen die Unternehmen noch große Hürden auf dem Weg dorthin. Beinahe neun von zehn Unternehmen (88 Prozent) meinen etwa, dass der Fachkräftemangel ein Hemmnis bei der Digitalisierung ist. Nur knapp drei von zehn Unternehmen (29 Prozent) haben ein eigenes Team, das sich ausschließlich mit Digitalisierung beschäftigt, einen Chief Digital Officer haben lediglich drei Prozent der Unternehmen. 80 Prozent sehen die hohen Investitionskosten als Bremsklotz, 77 Prozent die mangelnde Praxisreife der Technologien und sieben von zehn Unternehmen (70 Prozent) die Gefahr der Spionage von Betriebsdaten.

Digitalisierung führt zu mehr Qualität und NachhaltigkeitDenn die große Mehrheit sieht eine Vielzahl von Vorteilen durch digitale Technologien in der Ernährungsindustrie. Beinahe jedes Unternehmen (98 Prozent) erwartet durch die Digitalisierung verbesserte Prozesse und höhere Produktionseffizienz. Jeweils neun von zehn prognostizieren eine verbesserte Qualität von Produkten und mehr Nachhaltigkeit (93 Prozent) sowie mehr Transparenz in den Prozessen (90 Prozent). Mehr als 8 von 10 denken, dass der Hersteller durch Digitalisierung näher an den Verbraucher rückt (81 Prozent) und eine flexiblere Arbeitsorganisation möglich wird (76 Prozent). Ein weiterer Vorteil ist den befragten Unternehmen zufolge die höhere Individualität von Produkten und Services (66 Prozent).

Ernährungsindustrie setzt auf große Bandbreite von Technologien

Immerhin sechs von zehn Unternehmen (60 Prozent) verfolgen bereits heute eine Strategie zur Bewältigung des digitalen Wandels und eine große Mehrheit der Unternehmen setzt auch schon digitale Technologien ein. Zwei von drei Unternehmen (66 Prozent) nutzen digitale Lösungen, jedes Vierte (25 Prozent) plant konkret den Einsatz und weitere fünf Prozent diskutieren ihn. Besonders häufig kommt Cloud Computing zum Einsatz (47 Prozent) beziehungsweise ist in Planung (15 Prozent). Ebenfalls weit verbreitet sind Roboter (Einsatz: 38 Prozent, Planung: 27 Prozent) und Big Data (Einsatz: 22 Prozent, Planung: 13 Prozent). IoT in der Fabrik gibt es bei 18 Prozent der Unternehmen, 14 Prozent planen dies. Künstliche Intelligenz (acht Prozent) und Blockchain (drei Prozent) kommen dagegen bislang kaum zum Einsatz. Nur 15 beziehungsweise vier Prozent der Unternehmen bereiten die Nutzung vor.
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