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Umsatzrückgang: Otto verschiebt Investitionen und schließt Stellenabbau nicht aus
23.02.2023 Ein Umsatzrückgang von zwei Prozent und das trotz hoher Inflation: Vor allem in Deutschland brechen die Umsätze ein und Deutschlands ECommerce-Zweiter Otto Group schließt nun Stellenabbau und Investitionsverschiebungen nicht aus.
Sebastian Klauke , Konzern-Vorstand E-Commerce, Technologie, Business Intelligence und Corporate Ventures sieht es optimistisch: "Wir liegen trotz der sehr schwierigen Umfeldfaktoren wie hoher Beschaffungskosten, Inflation und negativer Konsumstimmung verbunden mit geringeren Warenkorbgrößen immer noch sehr klar über den Vergleichswerten aus der Vor-Corona-Zeit."
Allerdings geht der Konzern von einem schrumpfenden Ergebnis aus. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die drastisch gestiegene Inflation sowie die steigenden Kosten bei Energie, Mobilität und Alltagsversorgung hätten zu Kaufzurückhaltung geführt.
Für das kommende Geschäftsjahr 2023/24 rechnet die Otto Group mit einem niedrigen einstelligen Wachstum im E-Commerce. An strategisch notwendigen Investitionen hält der Konzern fest, streckt diese jedoch in einzelnen Fällen über einen längeren Zeitraum und passt sie an die veränderte Nachfragesituation an. Auch einen Stellenabbau schloss Klauke nicht aus.
Hoffnung macht dem Konzern eine selbst entwickelte Liveshopping-Plattform, die Konzerntochter OSP (Otto Group Solution Provider ) auch an externe Unternehmen außerhalb der Otto Group vermarkten will. Die Lösung kann individuell auf die Bedürfnisse des jeweiligen E-Commerce-Unternehmens und dessen KundInnen zugeschnitten werden und zahle unmittelbar auf den Trend des Event-Einkaufs ein. Ein weiteres Innovationsthema, das Otto weiter verfolgend will, ist die digitale Produktentwicklung. So stellt Bonprix die Kollektionsentwicklung sukzessive von traditionell analogen Prozessen auf rein digitale um: Per Software werden Schnittmuster für neue Styles digital entwickelt, visualisiert und in 3D auf einem Avatar gefittet. Auf diese Weise kann ein Style zur Produktion freigegeben und die Passform optimiert werden, ohne dass dafür ein physisches Muster gefertigt werden muss. Die ehemals zeit- und ressourcenintensive Produktentwicklung werde so effizienter, flexibler und vor allem auch nachhaltiger. im Hinblick auf ökologische, ökonomische und soziale Ressourcen.