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Wie der Staat Online-Shops zur digitalen Barrierefreiheit verpflichtet
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Ein Unternehmer, der eine barrierefreie Website für sein Geschäft als wichtig erachtet, wird dies in 99 % der Fälle von allein tun. Umgekehrt sollte jeder, der dieses Feature als weniger wichtig erachtet, die Freiheit haben, nichts zu tun.
Ich sehe vor allem folgendes Problem: Je bereitwilliger Industrie und Handel staatliche Vorgaben akzeptieren und umsetzen, desto mehr Lust bekommen staatliche Akteure, die Wirtschaft zu bevormunden.
Eine "Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik" signalisiert nichts Gutes.
Zu: Wie der Staat Online-Shops zur digitalen Barrierefreiheit verpflichtet
iBusiness hat in Webinaren und Berichten nicht nur für Shopbetreiber vorgestellt, wie Barrierefreiheit funktioniert, sondern wie sie auf Image, Marke und auch auf den Umsatz einzahlen kann. Auch ohne Schwarzmalerei scheint die Aussage zulässig, dass 2023 ein Jahr wird, in dem Shops nicht in der Lage sein werden, Kunden und Einnahmen zu verschenken - und, nun mal rein geschäftlich betrachtet, so sind die sieben Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland zwar in erster Linie Menschen, aber in zweiter eben auch potentielle Kunden. Ebenso ihre Verwandten. Und auch Menschen, die Inklusion in den Wertekatalog geschrieben haben, der sie bei ihrer Shopauswahl anleitet.
Wenn 99 Prozent der Shops Barrierefreiheit von selbst umsetzten, bräuchte es wohl keine Vorgaben - da es aber wohl in der Tat eher nur 99 Prozent der Unternehmer tun, die "eine barrierefreie Website für (ihr) Geschäft als wichtig" erachten, muss wohl der Gesetzgeber nachhelfen. Scheinbar bekommt Barrierefreiheit anders von den Shops eben keine Wichtigkeit zugeschrieben. Schade eigentlich. Aber besser als einen von zwölf Menschen von der Teilhabe an einem freiheitlichen Konsum auszuschließen, der ebenso Teil von Persönlichkeitsentfaltung ist, wie etwa der freie Zugang zu einem Bahnsteig. Wenn da eine Rampe oder ein Lift fehlen, kostet das Geld und die Bahn schreit erstmal nicht "Hurra". Aber der Zugang für alle gehört nun einmal zu einer modernen, aufgeschlossenen Gesellschaft dazu.