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Neues Galeria-Konzept: Aus für "Karstadt" und "Kaufhof"
27.07.2021 "Regionaler Magnet" statt klassisches Warenhaus: Galeria Karstadt Kaufhof will sich komplett neu ausrichten. Dazu werden auch die Traditionsnamen geopfert.
Die ehmaligen Kaufhäuser sollen dort das "vernetzte Herz der Innenstadt werden", mit Konzepten, "die ganz genau auf den lokalen Standort abgestimmt sind", erläuterte Müllenbach. So soll in den in den "regionalen Magneten" etwa die eigene Verkaufsfläche reduziert werden und dafür regionale Produkte ins Angebot genommen werden. Paketschalter, Ladestationen für E-Bikes und Elektroautos sowie Servicebereiche für Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung (Bürgerdienste) sollen das Angebot abrunden. Zusammengehalten werden soll alles über eine App mit der die Partnerangebote vernetzt und gebucht werden können. Vorbilder für das Konzept "regionaler Magnet" seien die die neugestalteten Filialen in Frankfurt, Kassel und Kleve, sagte Müllenbach.
Parallel dazu kündigt er einen neuen Onlineauftritt an, um den ECommerce-Umsatz deutlich über die Schwelle von fünf Prozent zu heben, bei der er heute liegt. Schon vor der Corona-Krise galt der Warenhauskonzern als schwer angeschlagen. Durch den Lockdown sind zusätzlich noch einmal rund 1,8 Milliarden Euro Umsatz ausgefallen. Im vergangenen September meldete das Unternehmen einen Insolvenzplan, der den Abbau von tausenden von Arbeitsplätze beinhaltete. Außerdem griff der Staat dem Unternehmen mit einem Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro unter die Arme. Derzeit wird über einen weiteren Kredit verhandelt.
Die Namensänderung besitzt noch eine fast vergessene historische Dimension: Mit "Karstadt" verschwindet der Name eines in der Nazizeit "arisierten" - also von jüdischen Vorbesitzern gestohlenen - Warenhauskette. Der neue Name "Galeria" stammt von Galeria Horten, dem 1936 durch Arisierungen entstandenen Warenhauskonzerns des Helmut Horten .