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Nach ChatGPT: Kommen jetzt fühlende Roboter?
03.02.2023 Eine Firma stellt bald empathische Roboter her, so raschelt es aus dem Tech-Feuilleton. Ist Quatsch. Dem 'Fühl'-Bot liegt das gleiche Missverständnis zugrunde wie Super-KI ChatGPT, erklärt der iBusiness-Videopodcast.
![(Bild: Computerizer/Pixabay) (Bild: Computerizer/Pixabay)](/cgi-bin/resize/upload/bilder/342356jg.jpg?maxwidth=989&maxheight=423&right=871&top=22&left=481&bottom=189)
Jetzt kommt eine Sensation, bitte am Stuhl festbinden: FANUC Deutschland GmbH
, Hersteller von Fabrikautomation für CNC-Steuerungen, Roboter und Produktionsmaschinen, plant die Entwicklung eines Roboters für die Industrie. Das mit EU-Mitteln geförderte Forschungsprojekt Fluently
von Roboverse Reply
will eine Roboterplattform schaffen, die eine neuartige Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglicht. Und: Ist diese Meldung für Sie sensationell genug? Langweilig? Ja, okay - stimmt. Aber dann pimpen wir sie doch mal, so wie die Kollegen Tech-Journalisten im ganzen Lande es getan haben:
Eine Firma entwickelt einen fühlenden Roboter - bald kommt die erste Maschine mit Empathie!
Schon spektakulärer, oder? FANUC plant nämlich, die Roboter mit Sensoren auszustatten. Die sollen der Maschine erlauben, anhand gewisser Messwerte, so wie etwa Verhaltensweisen, Gesten, Mimik und anderen Faktoren zu erkennen, wie sich der Mensch fühlt - ist er gestresst? Müde? Merkt der Roboter, dass der humanoide Co-Worker am Limit ist und nicht mehr so schnell kann, passt der Roboter beispielsweise seine Dynamik oder das Produktvolumen an.
Ist a) sinnvoll, b) eine tolle Idee und c) aber dennoch im Grunde nichts anderes als eine Weiterentwicklung der Müdigkeitserkennung im Auto, die anhand des Abweichens und schnellen Zurückkehrens zur Fahrbahn feststellen kann, dass der Fahrer am Wegdösen ist.
Dennoch wurde die Pressemitteilung von FANUC allerorts unter der Headline der 'fühlenden Roboter' veröffentlicht, die da im empathischen Gleichschritt auf uns zumarschieren. Motto: Erst verstehen sie unsere Gefühle, dann bedauern sie es, wenn sie uns die Jobs wegnehmen.
Aber was hat es wirklich mit Empathie in der KI auf sich - ist sie nur eine Frage der Zeit oder ewige Illusion, was bedeutet sie für die Arbeitswelt und was kann sie und was eben nicht? Und wieso lieben es Techjournalisten so oft, Aussagen über Roboter und KI zu tätigen, die schlichtweg falsch sind? Darüber reden iBusiness-Analyst Sebastian "SH3po" Halm und -Herausgeber Joachim "R2JG2" Graf im iBusiness-Vodcast.
(Video: iBusiness)
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